Sonntag, 25. März 2012

Offroad-Training

In meiner bisherigen Zeit in den UAE habe ich bereits haeufiger die Gelegenheit genutzt, um im Sand und der Wueste unterwegs zu sein. Daher wurde mir auch schon von Mutter Natur in Form von Sand und Duenen die Grenzen meines fahrerischen Koennens im Sand aufgezeigt. Seinerzeit ist alles gut gegangen und Mensch und Maschine sind heil und ohne bleibende Schaeden wieder in die Zivilisation zurueck gekehrt. Dennoch wurden die Schwaechen offenbart, an denen gearbeitet werden sollte fuer Spass und Action ohne grosses Risiko. Loesungsorientiert habe ich mich eines erfahrenen und kompetenten Off-road-Clubs in Abu Dhabi angeschlossen und gleich eine erste Ausfahrt mit dem Club gemacht.


Der Treffpunkt war an einem fruehlingshaften Samstagnachmittag an einer Tankstelle in der Naehe von Abu Dhabi. Luftfeuchtigkeit um die 20% und Temperaturen um die 35 Grad versprachen optimale Bedingungen. Die Gruppe wuchs minuetlich auf letztendlich stattliche 26 Autos. Also wurden den erfahrendsten Fahrern, den Marshalls, 6-10 Anfanger unterstellt, um diese zu unterrichten und Tips und Tricks des Wuestenfahrens weiterzugeben, damit diese sicher rein und wieder raus aus der Wueste finden und fuer kuenftige Fahrten das Grundwerkzeug bekommen sollten.

Das Fahren eines Automobiles auf sandigem Untergrund unterscheidet sich nicht nur vom Fahrverhalten des Fahrzeugs auf der Strasse, auch die Vorbereitung fuer solche Trips sind umfangreicher. Ausreichend Wasser fuer Fahrer und Gefaehrt, Oel, Luftdruckmesser, Rettungsequipment wie Abschleppseil, Wagenheber, Erste-Hilfe-Kasten, etc. sind da schon die Mindestaustattung. Nachdem ich hinter das Equipment einen Haken gemacht habe, konnte es losgehen.


Spielzeuge aufgetankt und fertig zur Abfahrt..
...in Richtung Sweihan...

...im Konvoi..
..zum grossen Treffpunkt in Sweihan...
Nach einer praktischen Einweisung in Fahrverhalten und Sicherheitstips konnte der Reifendruck verringert werden. Dies hat den Vorteil, dass der Reifen eine groessere Flaeche bekommt und dadurch mehr Grip im Sand, besonders wenn dieser locker und tief ist. Dann noch in den Allradantrieb schalten, ESP aus und der Jeep ist geruestet fuer die Duenen.
Luftdruck von 37 auf 15 PSI reduziert
Reifendruckwarnleuchte, ESP-Warnlicht, 4WD - alles ok ;)
Der Reihe nach im kleineren Konvoi konnte es endlich losgehen.

Die Vorfreude wich einem angenehmen Level von Adrenalin und Spannung als die ersten kleinen Duenen auftauchten. Theoretisch war ich geruestet und nun muessen Fahrer und Gefaehrt zeigen, was in ihnen steckt - die Wueste wartet.


Bereits nach wenigen Minuten habe ich die Orientierung verloren, auch weil ich mich auf das Fahren und Folgen des Konvois konzentriert habe. Zum anderen ist es bei relativ aehnlich aussehnden Landschaftsbildern sehr schwer sich zu orientieren, wenn man nicht auf den Sonnenstand achtet oder ein GPS oder Kompass dabei hat. Dank des Marshalls, soviel kann ich vorweg nehmen, ist alles gut gegangen und ich sitze beim Verfassen dieses Post nicht mehr in der Wueste, sondern in meinem Apartment in Abu Dhabi.

Nach anfaenglichen ruhigeren und relativ einfach zu fahrenden Passagen, die dazu dienen sollen, sich an das Fahrverhalten des Fahrzeugs im Sand zu gewoehnen, ging es in fordernde Abschnitte. Zu Beginn war ein einfaches Gas geben genug um das Momentum des fahrenden Autos zu nutzen, um die sandigen Huegel zu erklimmen. Bei groesseren Duenenexemplaren ist da schon ein ordentlicher, aber wohl dossierter Gasfuss gefragt. Ordnetlich Gas geben, bis zur Spitze, sobald der Motor ueber den Gipfel ist vom Gas, um einen Abflug/ Sprung zu vermeiden und das Auto sanft ueber die Kuppe zu manoevrieren. Bergab wird das Auto vom Sand und der Motorbremse verlangsamt und ein sicheres Runterfahren ist moeglich.

Es bleibt nicht aus, dass man im Sand stecken bleibt. Dies passiert Anfaengern wie auch Experten. Im Prinzip ist dies auch kein Problem, wenn man das richtige Equipment und ein weiteres Auto dabei hat. (dies ist mit ein Grund dafuer, dass man nicht alleine in die Wueste fahren sollte). So hat es sich ein Mitglied der Gruppe nicht nehmen lassen, um sich -nach eigener Aussage aufgrund von "Demonstrationszwecken" - auf der Spitze einer kleineren Duene festzufahren. Da er sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, durften wir die theoretischen Rettungsmassnahmen praktisch begutachten. An beiden Autos wurde das Abschleppseil befestigt und im 3. Versuch war das Auto befreit und es konnte weitergehen.


Es gab zum Glueck keine weiteren ernsten Zwischenfaelle. Bei einem Auto hatte sich ein Reifen von der Felge geloest. Dies kann passieren, da der Druck im Reifen sehr gering ist und bei starken Kurven oder Fahrmanoevern der auf den Reifen einwirkende Druck zu stark ist und den Reifen von der Felge schiebt. Mit einem Wagenheben und Kompressor konnten Reifen und Felge wieder zu einer funktionierenden Einheit verbunden werden.
Fuer uns Anfaenger waren dies zwei der vielen Dinge, die auf solchen Trips passieren koennen. Dies sind alles keine ernsten Zwischenfaelle, koennen passieren, sind aber in der Regel auch relativ schnell behoben.

Hier noch ein paar Eindruecke des Trips. Ich hatte nicht allzuviel von der Landschaft, da ich doch sehr mit dem Fahren beschaeftigt war, aber die Pausen und Wartephase boten die Moeglichkeit einiger weiterer Schnappschuesse:


 


Duene fuer erfahrenere Fahrer


Nach 4 Liter Fluessigkeit fuer den  Fahrer, 5 Stunden Fahrspass pur, 15 Liter Fluessigkeit fuer den Wrangler auf 70 km quer durch die Wueste (ja, das sind knapp 22 Liter pro 100km) ging es wieder zurueck in Richtung befestigte Strassen. Bevor sich die Gruppe auf den Heimweg machte, wurde noch gemuetlich beisammen gesessen, gefachsimpelt, Erfahrungen ausgetauscht und den wunderschoenen Sonnenuntergang genossen.
 

Dienstag, 6. März 2012

die Tauch-Saison 2012 hat begonnen...

Nicht nur mit dem KAYAK, oder dem JETSKI auf dem Wasser, auch unter Wasser haben die Emirate einiges zu bieten. Seit meiner Ankunft habe ich mein Tauchhobby wieder intensivieren können und so die schöne Unterwasserwelt der Region erkundet. Besonders die Ostküste im Emirat Fujairah und der omanischen Enklave Musandam im Nordosten der Vereinigten Arabischen Emirate hat fischreiche und schöne Gewässer. Der Golf von Oman gehört zu einem der fischreichsten Gewässer der Erde und hat von kleinen bunten Clownfischen, über Schildkröten bis hin zu großen Riffhaien einiges zu bieten. Einzig Wale und Delphine haben sich noch nicht vor meiner Tauchbrille blicken lassen, aber ich bin guter Hoffnung.

Für den ersten Tauchgang im Jahre 2012 ging es nach Khor Fakkan. Diese Stadt liegt an der bereits beschriebenen Ostküste am Golf vom Oman und liegt in einer schönen Bucht. Khor Fakkan gehört zum Emirat Sharjah und liegt geographisch allerdings umrundet vom Emirat Fujairah.

Am Diving Center in Khor Fakkan angekommen, gab es eine Einführung in die Gewässer und die zu erwartenden Bedingungen. Diese sollten an diesem Tag nicht allzu schlecht sein: Luft: 27 Grad, kaum Wind Wasser: 23 Grad, Sicht: ca. 15m. Also ab in den Neoprenanzug, Lufttank und Equipment an Board schleppen und raus aufs Wasser zum ersten Tauchspot an Martini Island. Nach dem der Anker gesetzt wurde, ging es an die Vorbereitungen.

Die Luft wurde aufgedreht, kurzer Check, ob genug Luft im Tank ist, die Luftregulatoren wurden geprüft, Flossen und Maske aufgesetzt und schon kann es losgehen. Doch nicht ganz so schnell. Tauchen ist nichts für Einzelkämpfer, sondern man taucht in der Regel mit einem „Buddy“. Der Tauchgang wird daher gemeinsam vorbereitet, d.h. die Buddys gehen sich gegenseitig zur Hand, helfen beim An- und Ablegen der Ausrüstung, Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Ausrüstung des Buddys. Aber nicht nur vor, auch während des Tauchgangs ist ein ständiger Kontakt zwischen den Buddys notwendig, um einen sicheren Tauchgang zu gewährleisten. Die Tauchpartner können sich gegenseitig in Notsituationen helfen z.B. beim Ausfall der Luftversorgung, bei körperlichen Beschwerden oder Problemen, etc.

Die Checkliste war abgehakt und so konnten mein Buddy und ich nacheinander ins Wasser und runter auf knapp 15m Tiefe.

Buddy-Check erledigt, Masken auf, los gehts...


...Buddy ab ins Wasser...


...ich hinterher...


...alles ok


Nach knapp 50min war der Lufttank zwar nicht ganz leer aber es wurde Zeit aufzutauchen, da immer eine Reserve im Tank gelassen wird fuer den Notfall.




Es hat mal wieder grossen Spaß gemacht und einige schöne Fische gesehen u.a. einige Exemplare der Rotmeer-Anemonenfische, auch als Clownfisch bekannt:



Nach dem alle Taucher wieder gut an Bord des Schiffes waren, gingen es zum zweiten Tauchspot des Tages. Dazwischen machten wir noch einen kurzen Stopp am Shark Island, der Hai-Insel. Die Insel hat ihren Namen u.a. von ihren hier lebenden Lebewesen ab. Hier treiben sich mehrere Riffhaie rum. Diese Haiart ist in (sub-)tropischen Gewässern und in der Nähe von Korallenriffen heimisch. In der Regel sind diese Tiere nicht gefährlich und greifen den Menschen nicht an.

Mit diesem Wissen ging es zum Schnorcheln ins Wasser. Rund um die Insel ist das Wasser nicht so tief und recht felsig. Nach kurzer Zeit konnte man in einiger Erfahrung etwas erkennen…dunkle Schatten, die sich der Schnorchlergruppe näherten. Und auf einmal konnte man es klar erkennen: 4 Riffhaie bis zu 3m lang. Wunderschöne Exemplare schwammen in wenigen Meter Entfernung an uns vorbei. Der Puls hörte kurzzeitig auf, als der größte. 3m großer Hai der Gruppe seine Richtung änderte und auf uns zuschwam, aber dann wieder abdrehte und in den Weiten des Meeres verschwand.








 Hier noch ein paar Eindruecke vom zweiten Tauchgang:








Sonntag, 4. März 2012

Wasserspiele - Teil 1 -

Abu Dhabi und die Vereinigten Arabischen Emirate bestehen nicht nur aus Sand und Dünen, Bergen und Wadis, sondern haben auch einiges an Wasser zu bieten. So grenzt das Land im Norden an den Arabischen Golf und im Westen an den Golf von Oman. Bedingt durch Verlagerungen von Sandmassen, die sich ständig verändern und wandern, kann die Küstenlinie allerdings nicht genau bestimmt werden.

Die Gewässer bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten für Aktivitäten auf und unter Wasser. Auf dem Wasser bietet sich der Jet ski an, um mit ordentlich PS und viel Spaß einen Blick vom Wasser aus auf die Stadt zu werfen


Die Bedienung ist einfach: Schwimmweste anziehen, aufsteigen, Sicherheitsleine anlegen (diese schaltet bei unfreiwilligem Abstieg vom Jet ski den Motor aus) und los geht’s. Eine Bremse gibt es nicht, der Widerstand des Wassers verlangsamt die Fahrt und bremst. Gas geben kann man mit dem Handhebel, vergleichbar mit der Bremse am Lenker eines Fahrrades. Als Beginner sollte man damit allerdings sehr vorsichtig umgehen, da die Jetzig ordentlich motorisiert sind. So gibt es diese schon um die 100 PS bis weit über 250 PS und Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h oder mehr.






Der Nutzen einer Schwimmweste bei diesen Geschwindigkeiten und der Tatsache, dass das Wasser bei diesen Geschwindigkeiten sehr hart ist, darf bezweifelt werden. Aber zum einen fährt man nicht immer so schnell und zum anderen sollten diese Sicherheitsvorkehrungen ernst genommen werden.

Die Jetzig liegen auch bei höherem Wellengang (also für die Verhältnisse hier in den UAE) sehr gut im Wasser und lassen sich sehr leicht und einfach manövrieren und steuern. Also, ab geht’s mit dem Spaß entlang der Küstenlinie von Abu Dhabi mit besonderem Blick auf die Skyline, Palästen und schönen Villen mit Meerzugang. Dank der Freiheit auf dem Wasser lassen sich auch die unbewohnten kleinen Inseln vor der Küste erkunden und umfahren.