Montag, 9. Mai 2011

UAE-Oman-Roadtrip


Mitte April hatte ich Besuch aus Deutschland. Da es meinen Gaesten – und mir natuerlich auch – nicht langweilig werden sollte, haben wir beschlossen einen Trip zu machen. Mit dem Auto sollte es von Abu Dhabi nach Dubai und in den Norden des Oman gehen mit Abschluss an der Ostkueste der Emirate. Und das alles ohne vorab Hotels gebucht zu haben. Es sollte ein bisschen Abendteuerurlaub werden und es sollte so kommen. Aber lesen Sie selbst. (eine kleine Anmerkung zu Beginn: dieser Post gehoert wohl zu den laengsten, die ich bisher verfasst habe und das liegt nicht nur an den vielen Bildern)

Nach der Ankunft der drei Besucher stand am ersten Tag Erholung, Akklimatisierung und Sightseeing in Abu Dhabi auf dem Program. Am 2. Tag sollten es nach Dubai gehen. (die vielen schoenen Facetten, Bilder und Sehenwuerdigkeiten aus Dubai koennen in einem vorigen Post betrachtet und bestaunt werden, heute zeige ich nur die fuer die Leser dieses Blogs neuen Eindruecke – es soll ja unterhaltsam bleiben).

Nachdem beim letzten Mal das folgende Highlight von Dubai von aussen bewundert wurde, sollte dieses Mal  das Burj Khalifa, das mit 830 Metern hoechste Gebaeude der Welt besichtigt werden. 

Das Gebaeude wurde nach nur ca. sechs Jahren Bauzeit Anfang 2010 eroeffnet. Der rasante Bau konnte nur bewaeltigt werden durch einen imensen personellen Aufwand. Zur Spitzenzeit arbeiteten 12.000 Menschen gleichzeitig am Bau und schafften bis zu 3 Etagen pro Tag.
Von den insgesamt 190 Etagen sind ca. 160 Etagen allgemein nutzbar. Neben einem Hotel, eroeffnete im 112. Stockwerk das hoechstgelegenste Restaurant der Welt. Daneben gibt es im Burj Khalifa noch die hoechst gelegenste Moschee in einem Gebaeude, den hoechsten Pool und weitere Superlative vereint in diesem faszinierenden „Haus“. Nicht zu vergessen ist der hoechste Goldautomat der Welt, an dem man Gold abheben kann. Dieser ist der zweite seiner Art neben dem Exemplar im Emirates Palace, Abu Dhabi.


Die 124. Etage ist als Aussichtsplattform gestaltet, allerdings „nur“ die zweithoechste Aussichtsplattform der Welt. Das World Financial Center in Shanghai kann diese noch uebertreffen. Hier, auf 452 Metern Hoehe hat man einen beeindruckenden und atemberaubenden Blick auf Dubai und man bekommt einen Eindruck davon, wie weitlaeufig und gross die Stadt bzw. der Spielplatz/ Sandkasten fuer Investoren und Architekten ist. Leider war das Wetter nicht ganz ideal und die Sicht ein wenig eingeschraenkt, aber dennoch wirkten die Autos, Menschen und Gebaeude wie Spielzeug.

ACHTUNG. Leser mit Tendenzen zur Hoehenangst sollten die naechsten Bilder im eigenen Interesse ueberspringen. Der Autor dieses Blogs uebernimmt keinerlei Verantwortung, ausser fuer die beeindruckten Gesichter.

Es geht noch weitere 400m  nach oben
Projekt "Weltkarte", die Kontinente sollten als  kleine kuenstliche Inseln nachgebaut werden.  Das Projekt ist allerdings gestoppt.


Fuer den Besuch des Burj Khalifa empfiehlt sich eine vorige Anmeldung ueber das Internet, da vor allem die Daemmerungsstunden und Wochenenden aeusserst begehrt sind und man ohne Anmeldung nicht in den Tower darf.

Burj Khalifa bei Nacht

Wieder unten angekommen gilt es das naechste „Weltwunder“ zu bestaunen. Am Fusse des Burj Khalifa in Downtown Dubai steht das groesste Wasserspiel der Welt. Das als Vorbild dienende Wasserspiel vor dem Bellagio Hotel in Las Vegas wurde noch uebertroffen. Im Lake Dubai werden die Wasserspiele auf einer Laenge von 250 Metern mit einer Hoehe bis zu 25 Metern aufgefuehrt. Mit Licht und musikalischer Untermalung gibt es mehrmals am Tag und Nacht sehr empfehlenswerte und schoene Auffuehrungen. Die schoensten ist es aber bei Nacht.


Ach ja, wer sich fuer Immobilien in Dubai interessiert- von den 900 Wohnungen im Burj Khalifa steht noch eine nicht allzu kleine Anzahl zur Verfuegung. Der Vorteil ist, dass man mit der Wohnortbeschreibung keine Probleme mehr haette (ein nicht zu unterschaetzender Vorteil in einem Land ohne Adresssystem und die Lieferanten sich an Sehenswurdigkeiten und Orientierungspunkten zurecht finden muessen).

Abends wurde dem deutschen Besuch noch das Dubai Nightlife ans Herz gelegt und die Strandparty wusste zu unterhalten vor dieser beeindruckenden Kulisse zwischen Skyline und Meer.


Der naechste Tag wurde mit Sightseeing verbracht und meinen Gaesten standen beim Gang durch Dubai nicht nur einmal die Muender offen. Dubai ist allerdings nicht nur unglaublicher Luxus, Dekadenz und Glamour, sondern auch noch das einfachere Leben der Fischer und Haendler am Dubai Creek und den zahlreichen Souks. Die Viertel rund um den Creek sind das Gegenteil vom modernen Leben im Handels- und Finanzzentrum. Hier gibt es noch die engen Gassen, kleine Geschaefte und viele Moeglichkeiten, die Faehigkeit zum Handeln zu schulen.

Beim Einbruch der Daemmerung lohnt sich eine Fahrt auf einer Dhow auf dem Dubai Creek. Die aus Holz gebauten Dhows sind ein guenstiges und schnelles Verkehrsmittel, wenn es darum geht von einer Seite auf die andere Seite des Creeks zu gelangen oder einfach auf dem Wasser ein Stueck dem Ufer entlang zu fahren und die Stadt zu bewundern.

Nach soviel Trubel und Leben in den beiden Metropolen am arabischen Golf musste Natur her. Wie kann man die Natur besser erleben als mit einer Nacht unter den Sternen. Die Campingausstattung mit Zelt, Schlafsack und Kuehlbox gehoert bereits von frueheren Campingtrips (nachzulesen auf diesen Websites) bereits zu meinem Inventar. Zusaetzliches Equipment musste nur noch kurzerhand fuer die deutschen Besucher angeschafft werden. Aber die Preise fuer Campingausruestung sind hier ueberraschend niedrig. Nach dem alle Notwendigkeiten, inklusive Grills, Brot und Fleisch fuer Abendessen und Fruehstueck, besorgt wurden, ging es los auf die ca. 1,5 Stunden dauernde Fahrt von Dubai in suedoestlicher Richtung nach Hatta an Fusse des Hadjar-Gebirges.

Allein der Weg nach Hatta war eine Bestaetigung fuer die Idee, an den Hatta Pools campen zu gehen. Kurzer hinter der Stadtgrenze von Dubai beginnt die Wueste mit Duenen, Sand auf den Strassen und Kamelen, die auch gerne mal auf die Strasse laufen. So sehr die nahezu gerade, wenig befahrene 4-spurige Strasse zum traeumen am Steuer einlaedt, gerade wenn man den Tempomat auf die erlaubten 120 km/h programmiert hat. Jedoch sollte man mit einem Auge den Strassenrand im Blick haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich ein Wuestenschiff auf die Fahrbahn verirrt.
Am Wegrand tauchen bereits nach kurzer Zeit die „Big Red“ auf. Die „Big Red“ sind grosse farbenpraechtige Duenen mit beeindruckender Hoehe.
39 Grad bei 132 km/h...nichts mit kuehlem Fahrtwind...

Nachdem Fotostop vor den Duenen, aenderte sich das Landschaftsbild mit dem Erreichen der omanisch-emiratischen Grenze. Schlagartig wandelt sich der rot-gelb-goldene Sand zu einer kargen Ebene, mit duerren Palmen und Baeumen und rot-braunen Fels. Ein phantastisches Bild vor den Auslaeufern des Hadjar-Gebirges.

 Unser Weg fuehrte uns durch eine kleine Landzunge des Oman, bevor es nach wenigen Kilometern wieder in das emiratische Hoheitsgebiet ging und wir unser Zielgebiet, die Gegend rund um Hatta, erreicht hatten. 


Hatta selbst liegt auf ca. 1,000 Metern Hoehe und besitzt dank der Berge und der Hoehe ein sehr angenehmes Klima und wird von den Menschen dort vor allem fuer Landwirtschaft genutzt. Bekannt ist Hatta neben seinem alten Fort und Museum fuer seine „Pools“. Die Hatta Pools sind eigentlich Wadis- also trockene Flussbette, die nach starkem Regen Wasser fuehren. Diese natuerlichen Pools in der Naehe von Hatta fuehren zu jeder Jahreszeit Wasser und werden teils von unterirdischen Quellen gespeist.

Die Schilder zu den Wadis sind eher duerftig, daher hat sich die elektronische Satelittengesteuerte Navigationshilfe bezahlt gemacht, um uns sicher ueber unwegsame Strasse und steiniges Terrain zu lotsen.

Laut Navi waren wir also am Ziel. Jetzt ging es daran einen schoenen Platz fuer die Nacht zu finden, der nicht zu steinig ist, windgeschuetzt liegt, morgens Schattet spendet, nicht sofort einsehbar ist, genug Feuerholz bietet UND nahe an den Wadis liegt. Es ist wohl allgemein bekannt, dass nicht alle Wuensche auf einmal in Erfuellung gehen, sondern immer nur 3. Wir haben uns fuer den weicheren Untergrund, Privatsphaere und das Wasser entschieden.

Das Lager wurde also mitten eines Wadis aufgeschlagen und als die beiden Zelte aufgebaut waren, wurde das Gebiet erkundet und Feuerholz gesammelt. Wir hatten zwar ein wenig Holz mitgebracht, aber das konnte uns nicht durch die Nacht bringen. Zurueck im Camp wurde Feuer gemacht und gegrillt. Leider hatte keiner eine Gitarre dabei, um zum Knistern der Flammen romantische Lieder zu traellern.

Es war wunderbar die Nacht in der Natur zu verbringen. Kein Laerm, keine Autos, nur der Geruch von gegrilltem Fleisch, die Flammen des Feuers und ein laues Lueftchen....und STECHMUECKEN!!! Bei dieser auesserst aggressiven Art halfen weder Anti-Muecken-Sprays noch lange Kleidung. Die Muecken schienen uns zu lieben- sie bekommen wohl nicht allzu oft Menschenblut serviert. Unsere Beine aehnelten am naechsten Morgen eher einem boesartigen Ausschlag, aber bis heute sind keine bleibenden oder ernsthaften gesundheitliche Schaeden bekannt.

Die Nacht war fuer diese Jahreszeit und die Oertlichkeiten relativ warm. Die Temperaturen wurden nachts zwar etwas kuehler –also von ueber 30 Grad auf ca. 20-, aber dafuer wurde es morgens sehr schnell wieder warm – im Zelt. Die Nacht war kurz nach Sonnenaufgang vorbei und es war zu warm, um auszuschlafen.
Um Koerper und Geist auf Touren zu bringen, hilft ein kuehles Bad. Dafuer hat Mutter Natur extra ein paar Pools bereitgestellt. Inmitten dieser felsigen Landschaft in tiefen Schluchten und Kratern mit Wasserstellen, teilweise mehrere Meter tief. 
Sonnenaufgang im Wadi


Da kam mir der grosse Fels gerate Recht, um diesen als Sprungmoeglichkeit ins das kuehle Nass zu nutzen. Es kostete einige Ueberwindung, aber der Sprung war super und das Wasser herrlich erfrischend.

hm...doch ganz schoen hoch...
...hops.. auf gehts....
...das planschen hab ich mir jetzt aber verdient...


Beim anschliessenden Fruehstueck unter freiem Himmel wurden Plaene fuer die naechsten Tage geschmiedet. Wir beschlossen nach Fujairah an die Ostkueste der Emirate zu fahren. Der Weg dortin fuehrte durch karge Landschaften und immer mal wieder kleine Ortschaften, die nur aus ein paar Haeusern bestanden, aber man von Tonhandwerk, Teppichen, Metalbau bis hin zu Luftmatratzen nahezu alles bekommen konnte. Warum man in der Wueste, 2 Stunden entfernt von groesseren Wasserstellen, ein Schlauchboot braucht, blieb allen Mitreisenden allerdings ein Raetsel.

Da wir fuer die naechsten Naechte noch keinen Platz zum Schlafen hatten, haben wir unterwegs versucht, eine Unterkunft zu organisieren. Viele Hotels waren aufgrund des Wochenendes ausgebucht und wir stellten uns schon fast auf die naechste Nacht im Zelt, diesmal aber am Strand ein. Aber zuerst konnen wir den Sonnenuntergang an der Kuestenstrasse geniessen, bevor wir uns weiter auf die Suche nach einem Hotel machten. 
Sonnenuntergang noerdlich von Fujairah


An der Strasse zwischen Fujairah Stadt und Dibba liegen einige Hotels und so wurden wir beim vorletzten Hotel endlich fuendig. Kurz vor Dibba fanden wir ein kleines, aber schoenes Hotel direkt am Strand mit Blick auf einen grossen Fels mitten im Meer, Dibba Rock. Das Hotel stellte uns gegen Bezahlung ein schickes Apartment zur Verfuegung mit 2 Schlafzimmern, grosser Wohnkueche und Blick auf Strand, den bereits erwaehnten Stein und Meer.Vom Strand aus konnte man auch Musandam sehen. Die Halbinsel im Nordosten der Emirate gelegen gehoert zum Sultanat Oman. Durch die Lage an der Strasse von Hormus ist das Gebiet strategisch interessant viele Laender in der Gegend. Neben Fischerei und Tourismus gehoert nutzt auch die Schmuggelindustrie die felsige Halbinsel fuer ihre Geschaefte. Musandam besitzt aufgrund seiner felsigen Landschaft und den faszinierend Fjorden den Beinamen „Norwegen Arabiens“.
Dibba
Hotelanlage
Hotelstrand mit Blick auf den Dibba Rock
Musandam

Die Ostkueste der Emirate ist ein bekannter und beliebter Ort fuer Taucher, Schnorchler und Wassersportler. Diese Gelegenheit wurde auch genutzt und an der oertlichen Tauchschule Equipment gemietet, um die Unterwasserwelt rund um den Dibba Rock zu erkunden und einen weiteren Eintrag in das Tauchbuch zu bekommen. Die Tauchguides machten uns Hoffnungen Schildkroeten, Delphine und kleinere Haie zu sehen und auf jeden Fall eine Vielzahl unterschiedlicher und bunter Fische. Mit einem kleinen Boot ging es auf das Meer hinaus. Nach einem kurzen Briefing ueber Stroemung, Wassertemperatur, zu erwartende Bedingungen konnte das Equipment angelegt werden und fertig zum Tauchgang. Mit der Druckluftflasche auf dem Ruecken setzten wir uns auf den Rand des Bootes. Ein letztes Mal einatmen, Maske auf, Lungenautomat in den Mund, mit einer Hand Maske und Lungenautomat festhalten, die andere an den Guertel und sich einfach nach hinten fallen lassen. Und schon ist man unter Wasser.

Nach einer kurzen Eingewoehnungsphase (mein letzter Tauchgang liegt leider einige Zeit zurueck) ging es auf Entdeckungsreise unter Wasser. Die Fischvielfalt und Korallen waren beeindruckend. Bereits nach kurzer Zeit erschienen die Schildkroeten vor uns. Phaszinierende Tiere und in ihrem Element gar nicht so langsam wie an Land. Eine kurze Schockstarre gab es kurz vor Ende des Tauchgangs: ein kleiner schwarzer Schatten in einigen Metern Entfernung...die schnellen Bewegungen, die Form des Schattens...in der Tat- ein Hai!!! Ein kleiner, ca. 1m grosser Haie kreuzte unseren Weg, oder besser wir kreutzen seinen Weg. Nach einem kurzen Blickkontakt waren dieser aber wieder in den Tiefen des Meers verschwunden und es bleibt nur eine wunderbare Erinnerung an dieses aussergewoehnliche Tier.

Der Tag klang gemuetlich bei einer Shisha auf der Terasse aus, mit rauschenden Wellen im Hintergrund. Das ist Lebensqualitaet. 


Am naechsten Tag wollten wir Musandam erkunden, aber nicht mit dem Auto, sondern mit dem Boot. Nicht irgendein Boot, sondern eine Dhow sollte uns einen Tag lang an der Kueste entlang fahren. Ueber die Rezeption hatten wir die Fahrt gebucht und der Fahrer brachte uns nach Dibba an den dortigen Hafen. Die Stadt Dibba ist dreigeteilt. Teile von Dibba gehoeren zu den Emiraten Sharjah und Fujairah, der dritte Teil gehoert zu Musandam, also dem Sultanat Oman. Daher mussten wir auf dem Weg zum Hafen einen kleinen Grenzposten passieren. 


Am Hafen erwarteten wir eine Touristenattraktion und eine volle Dhow mit Touristen. Der Fahrer brachte uns auf eine Dhow und gab dem Kapitaen ein Zeichen. Dieser startete den Motor und legte ab. Ueberrascht fragten wir nach und der Mann am Steuer gab uns zu verstehen, dass wir die einzigsten Gaeste an Bord waren. Eine ganze Dhow fuer uns!!! So laesst es sich aushalten. Das Ausparken und der Weg aus dem Hafen gestaltete sich fuer den Steuermann/ Kapitaen/ Koch/ Servicefachkraft in Personalunion etwas schwierig, er war offensichtlich Fahranfaenger, aber er brachte uns gut und sicher wieder zurueck. Soviel sei vorab verraten. Aber auch sonst wurden wir von ihm bestens mit kalten Getraenken, frischem Obst und Essen versorgt.
Nachdem wir den Hafen von Dibba verlassen hatten ging es an der Kueste Musandams entlang. Immer wieder tauchten zwischen den hohen Bergen und Felsen weisse Sandstraende auf.

Wir nutzten einige Male die Moeglichkeit an schoenen Stellen anzuhalten und zu schwimmen und zu schnorcheln. 
Gekonnter Rueckwaertsflachkoepper in Bestnote 10.0


Ansonsten lagen wir auf der Dhow und liessen es uns gut gehen bei Temperaturen knapp ueber 30 Grad und einer kuehlen Brise um die Nase laesst es sich im Takt der Wellen sehr schoen Nickerchen machen.
Es wurde nicht geschnarcht, die Planken haben geknarrt
Augen auf nach dem Nickerchen


Nach ca. 8 Stunden auf der Dhow kehrten wir in den Hafen von Dibba zurueck. Bei der Rueckkehr in den den Hafen wurden wir auf eine groesse Menge von Maennern aufmerksam, die eifrig mit den Haenden wedelten und sich lautstark unterhielten. Als wir uns naeherten entdeckten wir, dass es sich um einen kleinen Fischmarkt handelte. Die kleinen Fischerboote brachten die Fischernetze samt Inhalt direkt vom Meer zum Hafen, wo die Fische sofort weiterverkauft wurden. Der Marktleiter/ -schreier war ein alter Mann, der wohl Preise in die Menge rief, bis sich ein Kaeufer fuer die Ware gefunden hatte. (Mein Arabisch scheint ja doch nicht allzu schlecht zu sein oder ich habe einfach eine gute Auffassungsgabe. Schlussfolgerung soll dem Leser ueberlassen werden). Im Angebot der Fischer waren verschiedene Arten und Groessen von Fischen. Uns beeindruckte allerdings die grosse Anzahl an Haien und deren beachtliche Groesse. Kein Vergleich zu dem kleinen Exemplar, welches uns beim Tauchen freundlich begruesst hatte.



Der letzte Abend gab noch einmal die Moeglichkeit, die schoenen Bilder vom Sonnenuntergang am Strand zu machen.


Da mein Urlaub irgendwann zu Ende ging, konnten wir leider nicht laenger bleiben und nach 3 Naechten war Abschied nehmen angesagt. Auf dem Weg zurueck nach Abu Dhabi in die Residence des Shaikh Matthias machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Oasenstadt Al Ain. 
Die Stadt liegt im Suedosten des Emirates Abu Dhabi an der Grenze zum Oman und ist als Geburtsstadt des Gruenders der UAE, Shaikh Zayed al Nahyan von besonderer Bedeutung fuer die Emiratis.
Al Ain Fort

Die Besonderheit Al Ains verdeutlicht sich auch in der Bepflanzung des Strassenrandes auf dem Weg nach Abu Dhabi. Die Strassen sind breiter, schoener und gruener als alle anderen Strassen des Emirates. In Al Ain stand ein Spaziergang in der Oase auf dem Programm.


Im Anschluss wollten wir noch dem Kamelmarkt einen Besuch abstatten. Ein Reisefuehrer machte hierzu die Bemerkung, dass Touristen meist eine groessere Attraktion darstellen wie die Tiere selbst – wir waren also gewarnt...eigentlich.

Kaum auf dem Kamelmarkt angekommen, der erst vor kurzem neu gebaut und eroeffnet wurde, kam ein aeusserst freundlicher pakistanischer Haendler auf uns zu, um uns seine Kamele zu zeigen. Bereitwillig oeffnete er die Gatter, lies uns zu den Tieren, um Fotos zu machen und die Kamele zu streicheln. Fuer ca. 4-5.000 Euro haetten wir ein erwachsenes Kamel mitnehmen koennen. Dies sind reine Schlachtkamele. Gute, junge Rennkamele, mit denen man auch Geld verdienen koennte kosten ab umgerechnet 10.000 Euro und koennen auf ausgewiesenen Rennkamelmaerkten bis an die 100.000 Euro pro Kamel einbringen, wenn dieses bereits Rennen gewonnen hat.


Nachdem wir die Fotos gemacht, Kamele gefuettert und gestreichelt und das Angebot auf einen Kamelkauf abgelehnt hatten, machte er uns darauf aufmerksam, dass wir ihm nun Geld geben muessten fuer seine Umstaende. Naja, nach einem Plausch und Handel konnten wir mit ca. 13 Euro fuer 4 Personen und 30 Minuten Spass mit den Kamelen und dem Haendler den Deal abschliessen. Was dann passierte, stand in keinem Reisefuehrer: aus allen Ecken stroemten Maenner herbei. Es schien so, dass sich alle Kamelhaendler versammeln wuerden. Etwas verwirrt standen wir vor dem Kamelgatter und sahen immer mehr Maenner auf uns zukommen. Unsicher und leicht konfus schauten wir einander an. Die Maenner schienen aufgeregt zu sein und redeten laut und gestikulierend miteinander und riefen immer weitere Haendler herbei. Einer der Maenner trat auf uns zu und sagte etwas, was wir nicht verstanden haben. Ein weiterer versuchte uns verstaendlich zu machen, was die Gruppe von uns wollte. 
Die Loesung war so einfach wie amuesant: Die Maenner wollten nur ein Bild mit der Frau machen. Also standen wir in einer Traube von 15-20 Maennern und liessen Fotos von unserer weiblichen Reisebegleitung mit deren Handykameras machen. Meine Forderung, dass sie nun uns fuer jeden Bild bezahlen muessten wurde mit schallendem Gelaechter quittiert. Aber das war auch nicht so wichtig. Hauptsache war, das wir alle Spass und eine gute Zeit hatten. Die Fotos kursieren jetzt wahrscheinlich auf mehreren Handys im vorderasiatischen Raum und auf dem indischen Subkontinent.


Am Abend ging dieser super Trip zu Ende. Die Zeit in den Emiraten und Nordoman war ein tolles Erlebnis mit vielen interessanten Eindruecken und erstaunlichen Landschaften dieses Teils der Welt, die man in der Art wohl nicht immer erwartet, wenn man an die arabische Halbinsel denkt.

Zurueck in Abu Dhabi, zurueck im Alltag, und mein Besuch ist zurueck in Deutschland. Vielen herzlichen Dank- es war eine schoene Zeit und ein toller Trip.


Dem Leser, der bis zum Ende durchgehalten hat, danke ich recht herzlich fuer seine Geduld. Die Bilder waren hoffentlich genug der Entschaedigung J